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Pablo Argárate

Gemeinschaft entstanden sind, und würdigt bewusst ihren Schatz in Lehre, Leben, Liturgie,

Verehrung der Heiligen, Sakramenten, Mönchtum und Kirchenordnungen. Folgenschwer

ist die Hochschätzung der Verschiedenheit.

"Was oben von der legitimen Verschiedenheit gesagt wurde, dasselbe soll nun auch

von der verschiedenen Art der theologischen Lehrverkündigung gesagt werden.

Denn auch bei der Erklärung der Offenbarungswahrheit sind im Orient und im

Abendland verschiedene Methoden und Arten des Vorgehens zur Erkenntnis und

zum Bekenntnis der göttlichen Dinge angewendet worden. Daher darf es nicht

wundernehmen, daß von der einen und von der anderen Seite bestimmte Aspekte

des offenbarten Mysteriums manchmal besser verstanden und deutlicher ins Licht

gestellt wurden, und zwar so, daß man bei jenen verschiedenartigen theologischen

Formeln oft mehr von einer gegenseitigen Ergänzung als von einer

Gegensätzlichkeit sprechen muß."

13

.

Zuletzt resümiert der Text folgendermaßen:

"Dieses Heilige Konzil erklärt, daß dies ganze geistliche und liturgische, disziplinäre

und theologische Erbe mit seinen verschiedenen Traditionen zur vollen Katholizität

und Apostolizität der Kirche gehört; und sie sagt Gott dafür Dank, daß viele

orientalische Söhne der katholischen Kirche, die dieses Erbe bewahren und den

Wunsch haben, es reiner und vollständiger zu leben, schon jetzt mit den Brüdern,

die die abendländische Tradition pflegen, in voller Gemeinschaft leben"

14

.

Die Darstellung der abendländischen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften ist von

vornherein anders und muss man mit ihnen differenziert umgehen und unter ihnen und

der Katholischen Kirche "Unterschiede von großem Gewicht" in Bezug auf die Lehren über

Christus, die Kirche, Maria, und die Heilige Schrift u.a., feststellen. Trotz des gemeinsamen

Bandes der Taufe erscheinen die Beziehung zwischen Schrift und Kirche als auch das

Weihesakrament und dadurch aufgrund der

defectus ordini

die Eucharistie als

problematisch.

Im letzten Paragraphen richtet sich das Dekret auf die Zukunft. Die Kircheneinheit

übersteigt deutlich menschliche Kräfte und deswegen setzt es die Hoffnung auf die Liebe

13

UR 17.

14

UR 17.