Perspectief 2017-37

Perspectie 50 Dick Akerboom verwirklichen. Wir sollen lernen frei zu sein. Es ist unsere Aufgabe ein freier Mensch zu sein vor Gott und so Gott Raum zu geben in unser Leben. Was wäre Luthers zentrale Frage wenn er jetzt leben sollte. Ich vermute nicht „wie kriege Ich eine gnädige Gott“, aber „wo finde Ich dieser gnädige Gott“. Wir leben in einer Zeit wo die Anwesenheit Gottes fast nie mehr erfahren wird, stattdessen erfahren viele Leute die Abwesenheit Gottes. Und wir sind da in guter Gesellschaft. Denn Jesus schrie vom Kreuze: Vor und mit Gott leben wir ohne Gott. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Glaube an Gott ist offensichtlich verbunden mit ein sehr tiefe Krisenerfahrung, ein Umkehrung aller Werten wie auch ein Bekehrung ist, wie Luther selbst sehr persönlich erfahren hat und so viele andere Menschen im Laufe der Geschichte. Der säkulare Mensch schafft es – auch ohne Gott. „Vor und mit Gott leben wir ohne Gott“ (Bonhoeffer). Aber das entbindet uns nicht von dem Pflicht um Gott erneut zur Sprache zu bringen gerade in unsere Zeit. Wenn die Menschen des 21 Jahrhundert nicht mehr religiös sein können, soll die Antwort der Theologie darin bestehen den überlieferten biblischen Vorstellungen nicht einfach Preis zu geben, sondern zu versuchen von denen einer nicht-religiöse Interpretation zu geben. Nur der „versagende“ Gott, bestätigt durch den von Gott verlassenem Christus am Kreuze, wessen Händen zu nichts mehr im Stande waren, die Botschaft der Bibel. Gott selbst ist durch die Gottverlassenheit des Menschen hinein gegangen in die Welt, hat die Welt auf Sich genommen. Das bedeutet dass die Wirklichkeit Gottes sich nur öffnet für denjenigen die ganz und gar die säkulare Wirklichkeit akzeptiert. Die Kirche ist gerufen die Frage nach Gott neu zu stellen und die Erfahrung des lebendigen Gottes wieder zu erörtern in die nicht-religiöse Sprache unserer Zeit.

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