Perspectief 2017-37

2017-37 Impulse aus der Reformation für die Zukunft der Kirche 49 Reag eer bringen. Der Titel eines Buches von Paul van Büren, The Secular Meaning of the Gospel, ist ein Zitat Bonhoeffers. Wir können nicht anders über Gott sprechen als in Bilder entlehnt an unsere eigen Sprache. Aber in diese Sprache wurde Gott nur benannt mit „All-Wörter“ (wie Gott ist allmächtig) und „Un-Wörter“ wie Gott ist unveränderlich. Das bedeutete letztendlich dass Gott apathisch sei. Menschen leiden, Gott nicht. Menschen verändern, Gott nicht. Das würde als äußerste Konsequenz haben dass Gott nicht getroffen würde durch das Schicksal der Bootflüchtlinge. Gott soll wieder neu zur Sprache gebracht werden in eine Sprache für Menschen die heute leben in einem völlig geänderten Kontext. Denn Gott lebt mitten unter uns, wir können Ihm begegnen in die Gesichter alle Menschen die beschädigt sind oder geheilt, in traurige und in frohe Menschen. Es ist die Kunst Ihm wieder zu erkennen in die andere Menschen um uns herum und Ihm kenntlich zu machen. Das ist nur möglich wenn man sucht nach Gott, nicht nach ein „fixe Idee“, sondern nach ein lebendige Gott, der unser Leben teilt und hoffentlich in unser Leben sichtbar wird. 5. Neue Herausforderung schlechthin Luthers Reformation ist erstanden ins Ringen mit der Bibel um vor zu dringen zu der Bedeutung des biblischen Zeugnisses zu seiner Zeit und hat dazu die Bibel übersetzt in die Sprache der Menschen seiner Zeit. Obwohl die Zeiten haben sich geändert, ähnelt unsere Zeit in viele Hinsichten die Zeit der Reformation und aber wir stehen vor derselbe Aufgabe wie Luther: auf der Suche gehen nach Gottes Gnade und die Hände und Füße geben in unsere Gesellschaft. Es ist die Aufgabe der Theologen und Pfarrer die Bibel so aus zu legen, dass Zuversicht Zweifel und Anfechtung durchbricht. Es geht um vertrauen statt sehen mit eigene Augen. Es geht um ein andere Weise von schauen: nicht Nabelschau betreiben (Luther nennt das nicht nach sich selbst gebogen sein, non incurvatus in se ) sondern zur Einkehr kommen. Das ist ein fundamentale Änderung unser Denken und Handeln (man denke nur an die 1. These über die Ablass; „Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: Tut Busse usw., hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Busse sein soll.“). Es handelt sich darum sich selbst mit kritischen Augen zu betrachten und um zu lernen sich selbst los zu lassen, preis zu geben. Was man gewinnt ist Freiheit um anders zu verkehren mit Menschen und Verhältnisse. Freiheit besitzt man nicht, Freiheit soll man

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