Perspectief 2017-37

Perspectie 40 Dick Akerboom 2. Luthers Ansatz zur Erneuerung der Kirche Am 17. Juli 1505 klopfte Luther an die Tür des Augustinerklosters in Erfurt. Bruder Pförtner wird ihm zweifelsohne gefragt haben was er suchte und Luther wird die übliche Antwort gegeben haben von einer der in das Kloster eintreten will: „Ich suche Gott“. 2..1. Ein Zeit von Angst und Ungewissheit Aus dem Meer der Bücher das im letzten Jahr veröffentlicht ist, tritt das Bild hervor, dass Luther und seinen Zeitgenossen lebten in einer Welt die sich in einen Krise befand. Angst und Ungewissheit feierten Triumphen. Man denke nur an die Folge der Pestepidemien, wobei viele Menschen innerhalb wenige Tagen starben. Oder man denke an die Folge der Erfindung des Schießpulvers, das bedeutete dass man nicht mehr unmittelbar körperlichen Kontakt haben musste um sein Gegner zu töten. Man denke an die Wirkung der Entdeckung Amerikas in 1492 durch Kolumbus, was bewies dass unsere Erde grösser war als bisher für möglich gehalten wurden, oder Kopernikus’ Hypothese einer völlig neuen Weltbild in 1543, was ein Ende machte an die zentrale Stelle der Erde imWeltall und damit ein Relativierung des Menschen bedeutete. All diese Entdeckungen im Himmel und auf Erde machten die Menschen Angst. Aber auch Gott, wie Er von der Kirche verkündigt wurde, machte die Menschen Angst. Schon 100 Jahr eher mit dem Tod von Johannes Hus auf den Scheiterhaufen waren Fragen und öffentliche Zweifel laut geworden, den man versuchte zu bändigen. Rund 1500 wurden soziale Unruhe vernehmlich von Höriger und kleine Bauern, die ausgenutzt wurden. Der Humanismus erhob Anspruch gegen die Theologie der mittelalterlichen Schulen, die scholastische Theologie, wie sie an die Universitäten gelehrt wurde. Kurz, reichlich Krisensituationen und ich könnte noch viele anderen hinzufügen. Viele von diesen Krisen haben eine bestimmte Ähnlichkeit mit Entwicklungen in unserer Zeit. Heute hat man zwar nicht mehr wie in 1517 Angst um die Strafe eines ewigen Feuers, aber schon um Sachen die in unsere Welt und in unseren Zeit spielen, wie wirtschaftliche Niedergang, Krankheiten wie Ebola oder Aids, Umweltkatastrophen und Ängste um relationale Beziehungen. Wir brauchen kein Sichtkontakt mehr zu haben um Menschen zu töten; man denke nur an die sogenannte „schlaue“ Bomben und Marschflugkörper. Was unsere Beziehungen zu Gott und unsere

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